|
|
22.02.05
Wir
verlassen heute Valencia und fahren ins Landesinnere. Unser Ziel
ist die ehrwürdige Stadt Toledo
mit ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten. Bevor wir
aber dort ankommen, machen wir eine
Zwischenstation in Daimiel (s. Karte)
und besuchen den Parque National Tablas
de Daimiel (Foto links).
Der Park beherbergt ein eigentümliches und einzigartiges Ökosystem,
sog. Sumpfseen, die dadurch entstehen, dass Flüsse über
ihre Ufer treten und so große Stehwasser bilden (>>
mehr).
In Daimiel angekommen, haben wir keine Probleme, den Park
zu finden. Es ist kalt und sehr windig als wir auf
dem Parkplatz vor dem Informationszentrum ankommen. Warm eingepackt,
fast wie auf einer Polarexpedition (Foto rechts) machen wir uns
auf den Weg.
Es gibt hier 3 ausgeschilderte Wege (Foto links - bitte anklicken),
wir entscheiden
uns zunächst für den
Blauen
und gehen nach rechts. Am Ende dieses Weges steht ein Turm "Torre
de Prado Ancho", von dem aus sich eine herrliche Aussicht über
das gesamte Gebiet bietet. Davor gibt es 4 Vogelbeobachtungespunkte.
Während Betina und Steffen in ihren Rücksäcken nach
dem Vogelführer suchen, gelangen wir mit Wolfgang zum ersten
Stand und landen sofort einen Volltreffer - es ist ein Blaukehlchen.
Wir betrachten ihn zunächst relativ gelassen (Foto unten links),
denn es scheint für uns ein Rotkehlchen zu sein. Als ich aber
einen blauen Fleck an seinem Hals entdecke, wird die Sache spannend
und ich versuche so schnell wie möglich meine Kamera schussbereit
zu bekommen. Als es soweit ist, frage ich Wolfgang aufgeregt - "Wo
ist er denn jetzt?. "Weg" - sagt Wolfgang trocken. Inzwischen
ist auch Betina da. "Blaukehlchen?" - "wo denn, wie
denn?"- fragt sie aufgeregt - "ist er wirklich weg? Ooooh,
Mensch den wollte ich schon lange sehen. War das wirklich einer?
"Klar" - machen wir uns mit Wolfgang jetzt erst recht
wichtig - "der sah herrlich aus. Nur echte Profis können
halt ein Blaukehlchen beobachten" - setzen wir noch einen drauf.
"Wolfgang, hast Du den schon in Dein Beobachtungsbuch eingetragen?
Betina, sollen wir Dir im Vogelführer zeigen, wie der aussah"
- mit solchen Sticheleien geht es noch eine ganze Weile weiter,
Betina ärgert sich und wir haben mit Wolfgang unseren Spaß
dran.
Wir
gehen zurück und bevor es auf den Gelben
Weg geht, machen wir einen Abstecher zur "Laguna
de Aclimatation". Wir es der Name schon andeutet, bekommen
wir hier einen Einblick nicht in die freie Natur, sondern in einen
"ZOO", wie wir scherzhaft sagen. Es ist ein abgesprerrter
und überdachter Bereich mit einer Vielzahl verschiedener Wasservögel:
Spießente, Pfeiffente,
Reiherente, Kolbenente, Brandgans,
Graugans und eine besondere
Rarität: die Weisskopf-Runderente.
Als wir den "ZOO" verlassen, sehe ich auf einmal einen
relativ kleinen Vogel am Boden sitzen. Ein Foto gelingt mir noch,
dann ist er weg. "Ich glaube es war ein Wendehals"
- meint Betina. Eine spätere "Fotoanalyse" bestätigte
dieses spontane Urteil (Foto links unten).
Wir laufen auf dem Gelben
Weg weiter - das ist die Route, die über Holzstege mehrere
Inseln miteinander verbindet (Foto oben) und auf der man diesen
Nationalpark mit seinen Vögeln, seiner Vegetation und seiner
Landschaft am besten kennenlernen kann. Die Landschaft ist tatsächlich
sehr schön, wir lernen auch die für Daimiel typische Baumart
El Taray (Tamarix canariensis) kennen , nur mit den Vögeln
will es am heutigen, nach wie vor sehr kalten und windigen Tag nicht
so richtig klappen. Nur weit in der Ferne sehen wir ganze Schwärme
von Kranichen, die hier offenbar
eine Zwischenstation bei Ihrer Rückkehr aus Africa machen.
Gegen 15:00 Uhr ist unser Rundgang zu Ende, wir fahren weiter Richtung
Toledo.
Alle Vogelbeobachtungen am 22.2.05:
Elster - überall häufig
Ringeltaube - 4
Haubenlerche - viele
Blaukehlchen - 1
Zilpzalp - 1
Spießente - 10
Pfeiffente - 12
Brandgans - 4
Graugans - 10
Weisskopf-Ruderente - 2
Wendehals - 1
Kranich - ca. 200
Grünspecht - 1
Wiesenpieper - 1
Kiebitz - 1
_
s. auch >> Reisebericht
Spanien 2005
|